Liebes Leben,
ich schreibe Dich so an, weil ich Dich tatsächlich meistens geliebt habe.
Aber ich habe nicht darauf vertraut, dass Du mich auch liebst.
Ich habe mich nach Deiner Umarmung gesehnt.
Aber ich hatte Angst davor, mich in Deine Arme fallen zu lassen.
Ich habe auf Deine Gnade gehofft.
Aber nicht daran geglaubt.
Mein Ego hat Dich tausendmal verraten.
Deine Tür blieb offen.
Ich bin müde vom Kämpfen.
Traurig über mein Hadern.
Heute bin ich bereit.
Ich gebe mich meiner Sehnsucht hin
und folge Deinem Ruf.
Ich lege mein ängstliches kleines Ich in Deine Hände
und mein flammendes Herz auf Deinen Altar.
Ich mache mich leer
damit Du mich auffüllen kannst.
Nimm mich. Nicht am Ende. Nicht im Himmel.
Hier und jetzt. In der Küche. Im Büro. Auf meinem Pilgerweg.
Ich wende mich Dir zu und öffne meine Arme.
Wie schön, dass Du auf diesen Moment gewartet hast.
Ich durchschreite Deine offene Tür
und lasse mich von Dir führen.
Heute bin ich bereit.
Ich vertraue Dir.