Brief 286 - Auf dem Weg zu einer kosmischen Spiritualität

Mit einem Auszug aus Thích Nhất Hạnhs „Liebesbrief an die Erde“ möchte ich Dich einladen, Dich mit auf den Weg zu einer kosmischen Spiritualität zu machen, die meiner Meinung nach vor allem eine Erkenntnis und Erfahrung ist. Mögen Dich diese Briefe mit jener Erkenntnis und meine Pilgertouren mit dieser Erfahrung in Berührung bringen.

 

Danke, dass Du meinen „Liebesbriefen an das Leben“ folgst. Und fühl Dich herzlich zu meinen Pilgertouren eingeladen. Es gibt sowohl für die aktuellen Tagestouren als auch für den Schweizer Jakobsweg Anfang September noch freie Plätze.

Das Programm findest Du unter "Begleitete Pilgertouren"

 

Wir können eine tiefe spirituelle Praxis statt auf Dogmen oder Überzeugungen, die wir nicht überprüfen können, allein auf Offensichtlichem aufbauen.

Von der Erde als einem großen Wesen zu sprechen ist nicht nur eine Idee, jede und jeder von uns kann das selbst erkennen. Jeder kann erkennen, dass die Erde die Eigenschaften der Langmut und Stabilität besitzt und alles einbezieht. Wir können beobachten, dass die Erde jeden und alles ohne Unterschied umarmt…

 

Wenn wir sagen, die Erde habe das Leben geschaffen, wissen wir, dass das nur möglich gewesen ist, weil sie den ganzen Kosmos in sich trägt.

So wie die Erde nicht bloß die Erde ist, so sind auch wir nicht nur Menschen. Wir haben die Erde und den gesamten Kosmos in uns. Wir sind aus der Sonne gemacht. Wir sind aus den Sternen gemacht.

Indem wir dieses wahre Wesen der Wirklichkeit berühren, transzendieren wir die dualistische Sicht, dass der Kosmos etwas Größeres als wir und verschieden von uns sei.

Wenn wir tief mit dem Bereich der Phänomene, der historischen Dimension, in Berührung kommen,  erkennen wir unser wahres Wesen von Nichtgeburt und Nichttod. Wir können alle Furcht transzendieren und die Ewigkeit berühren.

 

In diesem Sinne wünsche ich Dir bis zum zweiten Teil des Textes eine erkenntnis- und erfahrungsreiche Woche.

 

Und falls Du Dich von der Erde als jenem großen Wesen berühren lassen möchtest, so lohnt sich - neben dem Rausgehen in die Natur, ein Besuch der Installation „Gaia“ des britischen Künstlers Luke Jerram, die es noch bis zum 17. Juli in der Hamburger Hauptkirche St. Katharinen zu bestaunen gibt.