Das neue Jahr zählt bereits über 10 Tage, und ich hoffe, Du blickst einigermaßen zuversichtlich in Richtung der rund 355 verbleibenden.
Das Wort „einigermaßen“ habe ich ganz bewusst in den Satz eingefügt, denn die eine oder andere Entwicklung allein dieser ersten 10 Tage hatte durchaus das Potential, sich entweder zu sorgen oder zu wünschen, das neue Jahr ließe sich doch irgendwie lenken…
Der 1883 geborene Schriftsteller, Kabarettist und Maler Joachim Ringelnatz hat einst die Frage aufgeworfen, was wir tun würden, wenn wir das neue Jahr tatsächlich regieren könnten?
Für sich selbst hat er diese wie folgt beantwortet:
Ich würde vor Aufregung wahrscheinlich
Die ersten Nächte schlaflos verbringen
Und darauf tagelang ängstlich und kleinlich
Ganz dumme, selbstsüchtige Pläne schwingen.
Dann - hoffentlich - aber laut lachen
Und endlich den lieben Gott abends leise
Bitten, doch wieder nach seiner Weise
Das neue Jahr göttlich selber zu machen.
Auch ich möchte das neue Jahr gerne in jenen erfahrenen Händen belassen, die den Ausgang der Geschichte bereits kennen.
Was ich aber brauche sind Ideen, welche mir helfen, aktuelle und zukünftige Entwicklungen einzuordnen, um gelassen und zuversichtlich auf dem Weg voranzuschreiten.
Es sind gerade die alten Philosophen, die mir hier weiterhelfen. Ein paar ihrer Gedanken möchte ich zu Beginn dieses vielleicht herausfordernden Jahres in meinen Briefen mit Dir teilen. Damit wir gemeinsam gelassen, zuversichtlich und gestärkt auf dem Weg bleiben - ohne das Jahr regieren zu wollen!