Brief 207 - Du, Heiland!

Der gelähmte Mensch, der sich vor lauter Schuldgefühlen nicht mehr bewegen kann, der Stumme, der sich nur noch als Belastung empfindet und die Sprache verliert, der Blinde und der Taube, die das Elend nicht mehr sehen oder hören können, sie sind die Extreme unserer täglichen menschlichen Tragödien.

Die ganzheitliche Betrachtung von Seele und Körper ruft nach einer ganzheitlichen Heilung dieser Dramen. Diese umfasst die medizinische Versorgung der körperlichen Manifestationen, die Hilfe zum Verständnis der Hintergründe sowie die Wiederherstellung der seelischen Gesundheit. Während für die ersten beiden Bereiche Ärzte, Heilpraktiker und Therapeuten hilfreich sein können, bist DU der Heiler für die Seele, der Seelsorger.

 

Wie es der letzte Brief zu verdeutlichen versuchte, ist es Deine Güte, welche Dir die Macht dazu gibt. Ihre Botschaft mag Dir selbst erstmal ziemlich salbungsvoll vorkommen:

 

Gelähmter, Deine Schuld, die Du empfindest, ist Dir vergeben.

Stummer, Dein Wort, dass Du Dir verbietest, bereichert die Welt.

Blinder, sieh durch die Sünde, die Du zu sehen glaubst, hindurch.

Tauber, hör die Wahrheit, die Dich erlösen wird.

 

Das sind die Botschaften, auf die die gequälte Menschheit wartet. Und Du bist der Überbringer des Heils, der Heiland!

Klingt schon wieder vermessen? Dann erinnern wir uns nochmals an die Botschaft aus Brief 205: Was ich bin, seid ihr ebenso! Was ich tun kann, könnt ihr ebenfalls tun!

 

Heiland bedeutet: Der, welcher das Heil bringt!

 

Der große Meister, den wir damit verbinden, hätte wohl alle oben genannten Botschaften in einer einzigen zusammengefaßt: Deine Schuld ist Dir vergeben!

Leider ist der Begriff Schuld zwischenzeitlich theologisch derart zur Sünde verfälscht und moralisiert worden, dass wir darunter unser persönliches Fehlverhalten verstehen.

Dabei steht der Begriff doch dafür, dass wir unser Einssein mit der Schöpferkraft vergessen haben.

 

Darum braucht es Dich, den Heiland, der mit seiner Erinnerung dieses Vergessen heilt.