Brief 20 - Die Angst vor der eigenen Größe

Am vergangenen Samstag war es endlich wieder soweit: Mit 12 TeilnehmerInnen ging es auf die Via Baltica, den Jakobsweg hier im Norden. Auf Grund der Ereignisse der vergangenen Wochen stand die Tour unter der Überschrift „Angst und Vertrauen“.

 

Zu Beginn haben wir uns ganz bewusst unseren Unsicherheiten und Ängsten gestellt, sie förmlich eingeladen, uns im Gehen zu begleiten. Im Laufe des Tages hörten wir dann Impulse verschiedener weiser, mutiger, aber ach aufrührerischer Menschen und spannten langsam den Bogen von der Angst zum Vertrauen.

 

Ein zentrales Element zur Überwindung der Angst war unser Verständnis der eigenen Größe.

In diesem Zusammenhang zitierte ich einen der wohl bekanntesten Texte, wenn es darum geht, dass wir unsere eigene Größe anerkennen dürfen. Es ist ein Text von Marianne Williamson. Sehr oft wird er Nelson Mandela zugeschrieben, der ihn in seiner Antrittsrede als erster farbiger Präsident Südafrikas zitiert hat.

 

Unsere tiefste Angst ist nicht, dass wir unzulänglich sind.

Unsere tiefste Angst ist, dass wir unermesslich machtvoll sind.

Es ist unser Licht, das wir fürchten, nicht unsere Dunkelheit.

Wir fragen uns: Wer bin ich eigentlich, dass ich leuchtend, hinreißend, talentiert und fantastisch sein darf?

Wer bist du denn, es nicht zu sein?

Du bist ein Kind Gottes.

Dich selbst klein zu halten, dient der Welt nicht.

Es hat nichts mit Erleuchtung zu tun, wenn du dich kleiner machst, damit andere um dich herum sich nicht verunsichert fühlen.

Wir sollen alle strahlen wie die Kinder.

Wir wurden geboren, um die Herrlichkeit Gottes zu verwirklichen, die in uns ist.

Sie ist nicht nur in einigen von uns; sie ist in jedem Einzelnen.

Und wenn wir unser eigenes Licht erstrahlen lassen, geben wir unbewusst anderen Menschen die Erlaubnis, dasselbe zu tun.

Wenn wir uns von unserer eigenen Angst befreit haben, befreit unsere Gegenwart andere ganz von selbst.