Brief 193 - Deine Geburtsstunde

Wann wurdest Du geboren?

Mein Vater kann diese Frage dieser Tage mit „vor 90 Jahren“ beantworten. Happy Birthday, lieber Papa - auch wenn Dir Geburtstage nicht so viel bedeuten.

 

Nicht nur für die chronischen Geburtstags-Muffel, sondern auch für diejenigen, welche ungern übers Alter sprechen, möchte ich die eingangs gestellte Frage heute mal etwas spannender betrachten.

Der Dreh- und Angelpunkt der Frage ist doch, was Du selbst als Deine Geburtsstunde ansiehst. Muss es denn zwangsläufig jener Moment sein, an den Du Dich sowieso in keinster Weise erinnern kannst?

Vielleicht hast Du Dich ja die letzten Tage nach einer kühlen Dusche wie neu geboren gefühlt. Oder Du gehörst zu jenen Lebenskünstlern, die jeden Morgen wie eine Neugeburt empfinden. Geburt ist wahrlich relativ…

 

Du könntest Deine Geburt aber auch mit einem Moment verbinden, der für Dich - im Gegensatz zur leiblichen Geburt - bei vollem Bewusstsein ein neues Leben eingeleitet hat.

Ich glaube, dass jeder von uns irgendwann diese Geburtsstunde erleben wird. Denn eine solche Metamorphose ist vonnöten, um in Deiner Wirklichkeit als Schöpferkraft anzukommen und damit einhergehend die Welt ganz neu zu betrachten.

Damit sie - nachdem Du einst quasi kopfüber geboren wurdest - zurück auf die Füße gestellt wird.

 

Dann wirst nicht nur Du, sondern auch diese Welt neu geboren. Sind wir vielleicht genau dazu hier angetreten?

In diesem Sinne: Happy Birthday für uns alle!

 

Die beiden wichtigsten Tage deines Lebens sind der Tag, an dem du geboren wurdest, und der Tag, an dem du herausfindest, warum.

Mark Twain zugeschrieben