Liebe Wegbegleiterin, Lieber Wegbegleiter,
mit dieser Anrede melde ich mich Woche für Woche bei den Adressaten meiner Briefe - seit dem ersten Brief vor über drei Jahren. Er trug den Titel „Aufbruch“. Damals musste ich auf Grund des Lockdowns einige meiner Touren absagen, woraus der Gedanke entstand, die „gegroundeten“ Pilger mit dem zu versorgen, was sie sonst draußen in der Natur bekommen hätten: Impulse, die zum Perspektivwechsel einladen, inspirierende Gedanken, tiefgründige spirituelle Texte sowie Leichtes für schwere Stunden.
Vielleicht ist Pilgern ja so gar nicht Dein Ding. Oder Du würdest es gerne tun, aber es ist Dir nicht möglich. Wie schön, dass Du trotzdem Wegbegleiter:in bist. Denn:
Wir alle sind Pilger, die auf ganz verschiedenen Wegen einem gemeinsamen Treffpunkt zuwandern.
Das schrieb der im Jahre 1900 geborene französische Schriftsteller und Pilot Antoine de Saint-Exupéry.
Aber was sind das für Wege, die da abseits der etablierten Pilgerwege verlaufen sollen und zu welchem gemeinsamen Treffpunkt mögen sie denn führen?
Einen dieser Wege kennst Du so gut wie niemand anderes: Es ist Dein Lebensweg. Zum Pilgerweg wird er dadurch, dass Du auf diesem Weg Erfahrungen machen kannst, die Dich immer weiter bis zu jenem gemeinsamen Punkt führen, an dem sich alles trifft, was es je gab, gibt und geben wird. Jenem Punkt, an dem Du Dich als Teil der universellen Schöpferkraft begreifst.
Dieser Punkt gibt die Richtung an, die Du nie aus den Augen verlieren solltest. Er ist sozusagen Dein persönliches Santiago.
Wie bei einer Pilgertour ist das Ankommen erstmal nicht entscheidend. Vielmehr geht es um Deine Erfahrungen und Begegnungen, die allesamt das Potential haben, Dich Schritt für Schritt zum Ziel zu führen.
Antoine de Saint-Exupéry hat es so ausgedrückt:
Einzig die Richtung hat einen Sinn. Es kommt darauf an, dass du auf etwas zugehst, nicht dass du ankommst.