Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mir selbst treu zu bleiben, statt so zu leben, wie andere es von mir erwarteten.
Als ich den letzten Brief mit dieser Bilanz am Ende eines Lebens jetzt - wenige Tage vor Ostern - nochmals las, kam mir dazu das Wort in den Sinn, das für die Botschaft des Ostermorgens steht: Auferstehung.
Denn Auferstehung kann auch Deine mutige Entscheidung bedeuten, Deinem Herzen zu folgen und zu Deinen Werten zu stehen.
Sie gehört nach meinem Dafürhalten mitten ins Leben und nicht an dessen Ende.
Das sah wohl auch der evangelische Schweizer Pfarrer Kurt Marti, ein Weggefährte von Friedrich Dürrenmatt, so. Sein Text „Auferstehung der Toten“, den ich vor zwei Jahren schon einmal zitiert habe, möge Dir zu Ostern 2023 nochmals Mut zusprechen, Deinen Weg zu gehen. Aufrichtig, aufgerichtet, auferstanden.
Groß- und Kleinschreibung sowie Absätze orientieren sich am Original.
ihr fragt
wie ist die auferstehung der toten?
ich weiß es nicht
ihr fragt
wann ist die auferstehung der toten?
ich weiß es nicht
ihr fragt
gibts eine auferstehung der toten?
ich weiß es nicht
ihr fragt
gibts keine auferstehung der toten?
ich weiß es nicht
ich weiß
nur wonach ihr nicht fragt:
die auferstehung derer die leben
ich weiß
nur wozu Er uns ruft:
zur auferstehung heute und jetzt