Brief 166 - Aus lauter Güte

Wenn wir begreifen, dass wir in allem, was wir uns vormachen, erlösungsbedürftig sind, kann alles von Grund auf heilen.

 

So lautete der Kernsatz zum Ende des letzten Briefes. Darin kommt ein Wort vor, mit dem wir uns tendenziell schwer tun. Wahrscheinlich hat es sich deshalb auch als Adjektiv versteckt. Aber nun möge es als Hauptwort in Erscheinung treten: Erlösung.

 

Erlösung hörte sich für mich früher immer nach etwas an, worauf wir warten müssten, bis eine höhere Macht es endlich „macht“.

Dieses Denken würde bedeuten, dass Gott - wenn wir diese Macht mal so bezeichnen wollen - uns auf eine nunmehr über zweitausendjährige Geduldsprobe mit uns unbekanntem Ausgang stellt.

 

Die Erlösung, von der letzte Woche die Rede war, handelte von der Befreiung aus einer Welt der harten und kalten Herzen. Sie meint das Ende unseres Überlebenskampfes und das Durchbrechen der Illusionen, die aus unserer Unfähigkeit entstanden sind, die Wirklichkeit zu erkennen.

Es ist eine Erlösung, die von Dir ausgeht!

 

Der Schlüssel dazu ist schon wieder ein Wort, welches uns Kopf- und Bauchschmerzen bereiten kann: Vergebung.

 

Und es ist nochmals etwas, das kein Gott - oder wie ich es nenne: keine Schöpferkraft - für Dich tun wird. Wie könnte sie auch? Sie hat Dich ja niemals verurteilt!

Auch Vergebung geschieht durch Dich!

Indem Du Dir und Deinem Gegenüber vergibst, erlöst Du Dich und Deine Welt.

 

An dieser Stelle kommt die Schöpferkraft ins Spiel. Weil Du sie durch den Akt der Vergebung in Dein Herz lässt.

 

Dann erfährst Du, dass diese Schöpferkraft Dich liebt und immer geliebt hat.

Dann nimmst Du wahr, dass Dein Dasein ein Geschenk ist. Eins aus lauter Güte.

Und dass Du richtig liegst, wenn Du diese Güte weitergibst.