Hast Du Dich diese Woche gewundert? Wahrscheinlich wirst Du diese Frage mit ja beantworten können… Aber was, wenn die Frage darauf abzielt, ob Dir diese Woche Wunder geschehen sind?
Ich bin mir sicher, dass Du die Frage dann erst recht mit Ja beantworten müsstest. Denn - wie der Titel des letzten Briefes schon behauptete: Wunder geschehen!
Die Frage ist nur, ob Du sie wahrgenommen hast?
Der 1955 geborene Autor und Fotograf Jochen Mariss meint:
Jeder Tag ist voller Wunder. Sie zeigen sich immer dann, wenn wir unser Herz öffnen und bereit sind, sie arglos zu bestaunen; ohne sie zu erklären, ohne ihr Geheimnis zu lüften; wenn wir uns einfach nur an ihnen freuen.
Brief 124 („Herzensauge, Herzensohr“) lud dazu ein, die Dinge nicht nur mit den Augen zu sehen und mit den Ohren zu hören, sondern mit dem Herzen hindurchzuschauen und hindurchzulauschen.
Denn mit dem Herzensauge und dem Herzensohr kannst Du das Wunder wahrnehmen - den unsichtbaren und unsterblichen Geist, der hinter der sichtbaren und vergänglichen Materie verborgen ist. Du erkennst die Wahrheit hinter den Formen und Tönen.
Der Zugang zum Wunder liegt darin, nicht zu benennen und zu bewerten, sondern die Dinge so zu betrachten, als würdest Du sie das erste Mal sehen oder hören - staunend wie ein kleines Kind.
Erfahrungsgemäß ist das in der Natur, beim Betrachen einer Pflanze, eines Baumes oder eines Tieres, am einfachsten zu praktizieren. Wenn Du dort anfängst oder bei den Blumen und vielleicht sogar bei einem geliebten Tier in Deinem Zuhause, dann legst Du den Grundstein für das wahre Sehen, für das Erkennen der wahren Natur der Dinge.
Es ist das Wunder, das sich auch hinter Deiner Form verbirgt. Das Wunder, das Du selbst bist.