Brief 156 - Ankunft im Himmelreich

Der erste Schritt, um uns unserer Wirklichkeit zu nähern, besteht darin, zu dem, was wir als Schwäche bezeichnen, zu stehen, statt dagegen anzukämpfen - so die Essenz aus dem letzten Brief.

 

Bestimmt haben sich einige von euch die Frage gestellt, wie das denn gelingen kann, und jemand bat mich sogar um eine Formel oder ein Rezept - wenn auch mit einem Augenzwinkern.

Wie also können wir uns so annehmen, wie wir sind?

 

Was wir dazu brauchen, ist die Erlaubnis und den Mut, uns liebenswert zu finden!

Und hierfür kann uns nichts hilfreicher sein, als ein Gegenüber in Person eines Menschen, der uns mit bedingungsloser Wertschätzung und Liebe begegnet.

 

Von Herzen wünsche ich Dir einen solchen Menschen an Deiner Seite.

Gib nicht auf, wenn Du noch auf der Suche sein solltest. Es gibt diese Menschen, und ich glaube ganz fest, dass es immer mehr werden. Denn ein solcher Mensch zu sein ist unser aller Bestimmung!

Das war mit dem dritten Aspekt der einleitenden Frage meiner Adventsbriefe gemeint, die da lautete: Was bedeutet es, in Deiner Wirklichkeit anzukommen, zu erwachen und Deine wahre Bestimmung zu leben?

Diese Bestimmung zu leben ist der Antrieb bei meiner therapeutischen Arbeit, meinen Pilgertouren und beim Schreiben dieser Briefe.

 

Durch einen Menschen, der Dir mit bedingungsloser Wertschätzung und Liebe begegnet, wird es Dir auch möglich, Dich mit den Augen der Schöpferkraft zu betrachten und zu spüren, dass sie Dich mit Deinen Schwächen und Deinen Stärken angenommen hat.

 

Dann kannst Du Dir auch den Selbstbetrug, ständig stark sein und funktionieren zu müssen, eingestehen. Du erkennst ihn als eine unmenschliche Lüge, die uns allen als normal suggeriert wurde.

 

Schließlich wird sich durch Dein Selbstwertgefühl auch Deine Welt verändern. Du nimmst die Menschen anders wahr, Du begegnest ihnen mit der gleichen Wertschätzung und gehst mit Deinem Gegenüber verständnisvoll um.

 

Dann stellt sich Dir die Frage, wann das Himmelreich kommt, nicht mehr.

Wenn Du Dich annimmst, wie Du bist, dann bist Du im Himmelreich!

Du spürst die Güte, aus der heraus Du Dir selbst gegenüber ehrlich und Deiner Umwelt gegenüber liebevoll sein darfst.