Brief 137 - Gott hat keine anderen Hände als die Deinen

Durch einen Menschen, bei dem Du Dich bedingungslos angenommen fühlst, nimmst Du wahr, dass es Gottes Hände sein müssen, die ihn schufen. Und Du ahnst, dass dieser Gott auch Dich geschaffen hat. Dass Du - so wie Du bist - gewollt und geliebt bist.

So ein Mensch ist ein Geschenk. Eines, das sich weitergeben lässt, ohne es dabei zu verlieren.

 

Du selbst bist so ein Geschenk. Immer dann, wenn Du für einen anderen da bist.

Dann zeigt sich Gott. Durch Dich.

Dann findet jemand Gott. Durch Dich.

 

Durch Deine Zuwendung kann das zum Vorschein kommen, was durch Unfreiheit und Entfremdung verdeckt war. Du sorgst dafür, dass ein Mensch zu sich selbst findet und an sich glauben kann. Vielleicht wieder, vielleicht aber auch das erste Mal im Leben.

Durch Dich tritt im anderen eine Kostbarkeit zutage. Es ist die Schöpferkraft, die ihm vertraut wird.

 

Sie ist in ihm genauso wie in Dir. Du kannst sie als leise Stimme im Herzen wahrnehmen, die immer zu Dir spricht. Sie sagt Dir, dass Du nach ihrem Ebenbild geschaffen bist. Sie sagt Dir in jeder Situation, was Du tun sollst. Es ist die Stimme der Liebe und des Vertrauens. Fürchte Dich nicht!

Geh hinaus ins Leben und wirke. Lass das Sommermärchen Wirklichkeit werden. Mitten in unruhigen Zeiten.

 

Gott hat keine anderen Hände als die Deinen

Kloster Ottilien, Walzenhausen