"Aufeinander zugehen in Zeiten der Spaltung.“ Was sich anhört wie ein Appell aus einer Neujahrsansprache - ist auch einer! Reichlich spät, magst Du jetzt denken. Wohl wahr! Aber diese Neujahrsansprache spricht auch Ende Februar noch an. Nach den Ereignissen dieser Woche würde ich sagen, sogar mehr denn je.
Derjenige, der uns hier ansprechen möchte, ist der 1940 geborene Theologe, Psychoanalytiker und Schriftsteller Dr. Eugen Drewermann. Es sind fast 100 Minuten brillant und flammend vorgetragene Worte eines tiefgründigen Zeitgenossen. Ich möchte sie Dir nicht nur ans Herz legen, ich möchte Dich förmlich bitten, Dir diese Zeit zu schenken! Mag sein, dass Du einige seiner Thesen durchaus differenziert siehst. Trotzdem möchte ich Dir die gesamte Ansprache zumuten. Es ist ein "Zu-muten", welches vom Mut zeugt, uns selbst und unsere Welt zu hinterfragen.
Denn nur so können wir unser wahres Selbst erkennen und daraus eine Welt des Friedens entstehen lassen. Aus der Erkenntnis, wo wir selbst unbewusst noch Unfriede schaffen.
Dies zu ändern, dafür ist es nie zu spät!
Kurz vor den Ende erwähnt Eugen Drewermann Franz von Assisi.
Sein Friedensgebet möge Dich mit seiner Weisheit durch diese Tage begleiten:
Herr, mach mich zu einem Werkzeug Deines Friedens
Dass ich liebe, wo man hasst
Dass ich verzeihe, wo man beleidigt
Dass ich verbinde, wo Streit ist
Dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist
Dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht
Dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält
Dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert
Dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt
Herr, lass mich trachten
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe
Denn wer sich hingibt, der empfängt
Wer sich selbst vergisst, der findet
Wer verzeiht, dem wird verziehen
Und wer (sich selbst) stirbt, der erwacht zum ewigen Leben